Motorgeräusche deuten: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Kategorie:Technik]] [[Kategorie:Motor]]

Version vom 15. April 2007, 22:45 Uhr

Motorgeräusche deuten

Eigentlich sind die Motoren kaum klein zu bekommen. Aber hier und da melden sich im Laufe der Jahre verschiedene Geräusche, deren Ursachen ich hier nachgehen möchte:


Hartes, metallisches Klappern

muss nicht unbedingt einen Pleuel- oder Kolbenschaden bedeuten - und damit den bevorstehenden Exitus. Es kann einfach an schlecht synchronisierten Gleichdruck-Vergasern liegen. Durch die ungleiche Gasströmung kommt es zu einer ungleichen Motordrehung und wahrscheinlich schlagen die Vergaserschieber auch hin- und her - das kann sich furchtbar anhören. Also: Vergaser synchronisieren und das Beste hoffen!


Kolbenkippen

äußert sich durch rhythmisches Klappern aus der Zylindergegend. Es tritt auf, wenn Kolben oder Zylinder verschlissen sind und meist erst , wenn der Motor etwas wärmer und das Öl dünnflüssiger ist. Dann kann der Kolben im oberen Totpunkt eine Kippbewegung ausführen, die zum besagten Klappern führt. Ist das Kolbenspiel noch nicht übergroß, verschwindet das Geräusch, wenn beschleunigt wird. Gegen Kolbenkippen hilft nur eine Überholung des Motors.


Ventilklappern

Sind die Ventilabstände zu groß, schlägt die Nockenwelle auf den Tassenstößel bzw. den Kipphebel. Je nach Abstand ergibt das ein tickendes oder klapperndes Geräusch, das erst nachlässt, wenn der Motor richtig warmgefahren wird. Das Einstellen der Ventile macht dem Spuck meist ein Ende. Falls nicht, liegt die Ursache woanders. Manchmal sind auch die Ventilschäfte an der Kontaktfläche zum Kipphebel oder die Ventilführungen verschlissen.


Axialbewegung der Nockenwelle

führt zu einem leichten Klopfgeräusch bzw. Tickgeräusch, das scheinbar ohne Regelmäßigkeit kommt und geht. Es entsteht bei Motoren mit Tassenstößeln durch ungleichmäßig abgenutzte oder schräg gefertigte Einstellshims und kann daher auch bei neuen Motoren auftreten. Streichen die Nocken über diese schräge Fläche, wird die Nockenwelle axial verschoben und schlägt mit einem Ticken mit ihrer Anlauffläche gegen die entsprechenden Nockenwellenböcke, die die seitliche Führung sicherstellen. Die Sache ist unbedenklich und man muss sich an das Ticken gewöhnen, außer man investiert in neue Shims - eine teure Alternative. Bei GSX-Motoren kann sich die Nockenwelle bewegen, wenn der Ventilabstand an den Gabelschlepphebeln nicht gleichmäßig ist. Hier hilft nur eine akribisch genaue Einstellung.


Ausgeschlagene Tassenstößel

hören sich genauso an wie eine axial wandernde Nockenwelle, aber die Geräusche sind regelmäßiger. Natürlich kann man Tassenstößel und Zylinderkopf erneuern, um die Suzuki wieder ruhig zu bekommen, aber andererseits ist dieser Verschleiß nicht problematisch und man kann noch viele Kilometer damit fahren.


Steuerkettenrasseln

ist lauter als alle anderen beschriebenen Geräusche und hat eine höhere Frequenz. Es tritt besonders auf, wenn das Gas weggenommen und im Schiebebetrieb gefahren wird. Oft kann es durch das Einstellen des Steuerkettenspanners eliminiert werden. Bei automatischen Spannern geht das natürlich nicht. Dann muss überprüft werden, ob der Spanner klemmt und man kommt oft um einen Austausch nicht herum.


Mit freundlicher Genehmigung Michael's GS-Classic http://www.gs-classic.de


--Dieter Siever