K1200LT Wartungs-Tipps
Motorölwechsel
Alle 10000 km sollte das Motoröl gewechselt werden. Auch der Ölfilter sollte dann gewechselt werden. Hier ist Sparsamkeit der falsche Weg.
Welche Öl-Sorte verwendet wird ist immer wieder ein Diskussionspunkt. Die Ölsorten sind in Klassen eingeteilt. Das verwendete Öl muss der Klassifizierung die BMW vorgibt entsprechen oder besser sein. Zusätze die keine Freigabe von BMW haben gehören nicht in den Motor. Man sollte sich auf eine Ölsorte einschießen und nicht ständig wechseln.
Vor dem Ölwechsel Öl etwas warm fahren. Nicht zu hieß. Dann verbrennen die Finger.
Benötigt wird:
- 4 Liter Motoröl
- Ölfilter
- Dichtung für Ölablassschraube (liegt beim original BMW Filter dabei)
- Drehmomentschlüssel 10-30 Nm
- Ölfilterschlüssel. Es geht nicht jeder Filterschlüssel, die Universal-Schlüssel passen meist nicht.
- Ölauffangwanne
- Putzlappen
Hilfreich ist eine flache Schüssel mit Ausguss. Solche Schüsseln gibt es auch beim Zubehörhändler.
Vorsicht: Beim öffnen des Ölfilterdeckels und ausschrauben des Filters läuft auch noch mal eine Menge Öl raus.
- LT auf den Hauptständer
- Ölauffangwanne platzieren
- Öleinfüllschraube rausdrehen
- Ölablassschraube rausdrehen (8 er Imbus)
- Öl ablaufen lassen
- Ölfilterdeckel abschrauben (3 Schrauben)
- Ölfilter ausschrauben
- Dichtung des neuen Filters mit Öl benetzen
- Filter einschrauben (11 Nm)
- O-Ring Dichtung des Ölfilterdeckels reinigen mit etwas Öl benetzen und sauber in die Nut einlegen
- Ölfilterdeckel anschrauben (10 Nm). Die Rippung des Deckels muss mit den Rippen der Ölwanne übereinstimmen. Sonst passt das alles nicht richtig.
- Ölablassschraube mit neuer Dichtung einschrauben (30 Nm)
Wenn Du keine hast die Dichtung umdrehen und wieder verwenden. Das geht natürlich nur einmal
- Öl auffüllen bis Schauglas mit Seitenständer halb voll ist. Dann eine Runde fahren und noch mal prüfen, meist etwas nachfüllen.
Hinweis:
Altöl gehört nicht in den normalen Abfall oder in den Gully. Das Altöl muss getrennt entsorgt werden. Der Händler der das neue Öl verkauf ist verpflichdet das Altöl anzunehmen und zu entsorgen:
Tauschen der Bremsbeläge
Bremssattel ausbauen. Das sind zwei großen Schrauben am Bremssattel. Alle anderen Schrauben nicht lösen, Bremssattel nicht auseinanderbauen Wenn die beiden Schrauben raus sind den Bremssattel nach vorn und hinten gegen die Bremsscheibe drücken damit die Beläge und damit die Kolben der Bremse zurückgedrückt werden. Bremssattel komplett von der Bremsscheibe ziehen und rausnehmen. Die Felge mit einem Lappen gegen verkratzen schützen. Die Bremsbeläge nun noch mal ganz zurückdrücken. Solange die alten Beläge drin sind kann hierfür auch ein Montierhebel verwendet werden. Achtung! Auf keinen Fall die Bremshebel drücken, solange der Bremssattel nicht wieder montiert ist. Ansonsten die Bremskolben zur Gänze rausgedrückt werden und die nur mit viel Geduld und Spucke wieder reingedrückt werden können.
Nicht die neuen Beläge oder die Bremskolben mit Montierhebel oder anderen ungeeignetem Werkzeug zurückdrücken. Das muss vorher gemacht werden da eine Beschädigung nicht ausgeschlossen werden kann. Den alten Belägen macht das nichts, die gehen ohnehin in den Müll. An der Hinterradbremse ist noch ein Sicherungsblech eingebaut. Die Lage dieses Sicherungsbleches unbedingt merken oder mit Filzstift markieren.
Nur für INTEGRAL-Bremsen: Nach dem Abnehmen der Bremssättel mit einem 3 mm Inbusschlüssel die Schrauben lösen und entfernen, die das Blech halten, das die Beläge am Klappern hindern, Blech auch abnehmen.
Wenn man von hinten in den Bremssattel schaut ist ein Sicherungssplint sichtbar. Diesen Sicherungssplint entfernen. Sicherungsstift der durch den Sicherungssplint gesichert war mit leichten Drehungen rausziehen, ggf. Sicherungsblech abnehmen. Die alten Beläge fallen dann einfach raus. Sicherungssplint, Sicherungsstift und ggf. Bremssattel reinigen.
Achtung! Am Bremssattel nicht mit Fett oder Öl arbeiten. Als Reinigungsmittel etwas verwenden, was rückstandsfrei verdunstet. Es gibt speziellen Bremsenreiniger für solche Sachen.
Beim zurückdrücken der Bremsbeläge auf den Flüssigkeitsstand im Vorratsbehälter für die Bremsflüssigkeit achten. Evt. Passt die Flüssigkeit nicht in den Behälter, so dass Bremsflüssigkeit überläuft. Beim Integral ABS wurde davon berichtet. Je nachdem welcher Bremsentype verbaut ist sitzen die entsprechenden Behälter unterschiedlich. Ggf. etwas Bremsflüssigkeit mit einer Einwegspritze aus dem Behälter absaugen.
Nun können die neuen Beläge eingesetzt werden. Bei der Hinterradbremse nun erst das Sicherungsblech einsetzen. Nun kann der Sicherungsstift wieder eingesetzt werden und der Sicherungssplint wieder montiert werden. Die Beläge sich nun recht klapperig im Bremssattel platziert. Das ist normal. Nun kann der Bremssattel wieder montiert werden. Die beiden Schrauben handfest anziehen. Nun mit einen Drehmomentschlüssel die Schrauben mit 40 Nm anziehen. Nach der kompl. Montage den Bremshebel so oft betätigen bis die Beläge an der Bremsscheibe anliegen. Danach Probefahrt mit Bremsentest. Die Bremsflüssigkeit sollte bei neuen Belägen im Behälter auf Maximum stehen.