Schaltgestänge reparieren an der K1200LT
Es war es soweit, ich wollte den ersten Gang einlegen und tat ein Tritt ins Leere. Nach demontage der linken Fußrastenplatte wußte ich was los war.
Ein Kugelzapfen des Schaltgestänge war abgebrochen.
Um erst mal nach Hause zu kommen habe ich "von Hand" den zweiten Gang eingelegt und bin die 50 km im zweiten nach Hause gefahren. Wie gut wenn man eine Ganganzeige hat, das hilft beim suchen.
Und ich fahre lieber 50 km im Zweiten als 5 km auf dem Hänger.
Ab sofort habe ich ein Reservekugelzapfen im Gepäck. Den Schaden hätte ich auch vor Ort beheben können.
In der heimatlichen Garage baute ich das komplette Schaltgestänge aus. Ich wollte alle 4 Kugelzapfen erneuern, man kann ja nie wissen.
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Erst mußte das abgebrochene Gewindestück entfernt werden. Das Gewinde schaute am anderen Ende noch zum Teil heraus so das ich es mit einer Zange greifen konnte. Die Gewinde sind mit Loctite gesichert, ich hatte aber keine Schwierigkeit beim lösen. Es gäbe sonst noch die Möglichkeit die Teile mit einer Heißluftpistole zu erhitzen. Dann aber vorher die Kunstoffbuchsen im Umlenkhebel entfernen.
Der Schalthebel selber und der Hebel am Getriebe sind aus Aluminium. Dort sind die Kugelzapfen total versengt und da kommt nur ein ausbohren in betracht. Da stellt sich die Frage ob ein neuer Hebel nicht die bessere Wahl wäre.
Links der defekte Kugelkopf. Die anderen drei zeigten keine Spur einer Beschädigung. Ich habe vorsorglich alle 4 erneuert. Die neue Kugelzapfen habe ich von BMW gekauft. Es gibt die Teile komplett auch auf dem Markt, aber entweder nur in großer Stückzahl oder teurer. Der Vorteil von BMW ist auch, die Kugelzapfen haben bereits eine Gewindesicherung aufgebracht.
Hier kann man gut sehen wie die Sicherungspange angebracht wird. Nach dem Entfernen der Sicherung läßt sich der Kugelkopf einfach mit einem Schraubendreher auseinanderdrücken zur demontage.
Hier ist bereits die Sicherung in den Kugelkopf gesteckt.
Dann braucht die Sicherung nur noch festgelegt werden. Das kann man gut mit den Fingern machen, während das losmachen nur mit einem kleinen Schraubendreher geht.
Der Hebel am Getriebe sitzt auf einer Vielzahnwelle und ist dort mit einer Schraube festgeklemmt. Beim anbauen ist die Markierung auf der Welle zu beachten. Weil die Stelle nur schwer zugänglich ist konnte ich keine Fotos machen.
Die Reparatur hat ca 2 Stunden gedauert und 8,85 € gekosten.
In Zukunft werde ich die Kugelzapfen alle 40000 km vorsorglich wechseln.
Peter
Nachtrag:
Bestellnummern der Teile:
- Kugelzapfen 07119901736 Einzelpereis 1,86 €
- Dichtring 23417650149 Einzelpreis 0,66 €
- Sicherung 07119987611 Einzelpreis 0.11 €
Preise stand 2007