Elektik (Grundsätzliche Betrachtung für Arbeiten an der Motorelektrik)

Aus BMW-Bike-Forum
Version vom 26. Juli 2006, 01:31 Uhr von Dietersiever (Diskussion | Beiträge)
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Bei allen Bastelarbeiten an der Elektrik muss immer viel Sorgfalt angewendet werden. Durch hohe Ströme im Kurzschluss- oder Überlastungsfall ist der Kabelbaum gefährdet. Ein paar Grundsätze: Bei allen Arbeiten an der Elektrik den Minuspol der Batterie abklemmen. Alle Basteleien mit eigenen Sicherungen absichern. Die Sicherungsgröße sollte an die fließenden Ströme und dem Leitungsquerschnitt angepasst werden. Die Sicherungen sollten beschriftet werden. Das erspart viel Sucherei wenn man später selbst nicht mehr weis wofür die Sicherung war. Die werkseitig verwendeten Sicherungen und auch Kabel sind meist exakt auf die fließenden Ströme ausgelegt und haben kaum Reserven. Überall wo später bei Service und Wartung Teile zerlegt werden müssen, muss einen Steckverbindung eingefügt werden. Sinnvoller weise sollten die Verbinder farblich oder anders gekennzeichnet werden damit auch ein fremder Techniker die Stecker wieder richtig zusammenstecken kann. Alle Leitungen sollten sinnvoll gebündelt und befestigt werden. Achten Sie besonderes auf bewegliche und heiße Teile. Verwenden Sie nur flexible Leitungen.

Als Richtwert sollten die Leitungen folgende Querschnitte nicht unterschreiten.

  • Sicherung bis 3 A --> Querschnitt 0,75mm²
  • Sicherung bis 6 A --> Querschnitt 1 mm²
  • Sicherung bis 8 A --> Querschnitt 1,5mm²
  • Sicherung bis 16 A --> Querschnitt 2,5mm²
  • Sicherung bis 25 A --> Querschnitt 4 mm²

Der Strom errechnet sich aus der Leistung dividiert durch die Spannung (12-14V). Eine 55W Nebelleuchte benötigt entsprechend 55/12 = 4,6A.

Zum Querschnitt von Leitungen gibt es zwei Faustregeln:

  • bei Dauerbelastung sollten pro mm2 maximal 5 Ampere fließen
  • bei Kurzzeitbelastung sollten pro mm2 maximal 10 Ampere fließen

Werden spezielle Leitungen zum anzapfen gesucht sind die bauseitig verwendeten Leitungen farbig gekennzeichnet. Viele Leitungen sind zweifarbig. Die erste Farbe (Grundfarbe) dient zur Feststellung des Verwendungszwecks, die zweite Farbe (Kennfarbe) dient zur Identifizierung der speziellen Leitung (z.B. Blinker links/rechts). Die Kennfarbe ist meist in Form einer (verdrillten) Linie oder Ringen auf der Leitung angebracht.

Die gängigsten Farben mit ihren Abkürzungen (und typischen Einsatzzwecken) sind:

  • Farbe Abkürzung Verwendungszweck
  • hellblau hb Kontroll- und Signalleuchten
  • braun br Masse
  • gelb ge Abblendlicht
  • grün gn Zündspulen zu Unterbrechern
  • grau gr Schluss-, Begrenzungs- und Kennzeichenbeleuchtung
  • lila li
  • rot rt Anlasser zur Lichtmaschine, Zünd- und Lichtschalter, sowie Verbraucher/Sicherungen die direkt an Klemme 30 liegen
  • schwarz sw Batterie zum Anlasser, sowie Zünd- zu Lichtschalter, Zündung allgemein
  • weiß ws Fernlicht

Um bei den Arbeiten mit Schaltern und Relais zurechtzukommen sind die Anschlüsse der Geräte mit Klemmenbezeichnungen versehen. Diese Bezeichnungen haben folgende Bedeutung:

Funktionsgruppe Klemme Bedeutung Schalter mechanisch betätigt

  • 81 Eingang Öffner und Wechsler
  • 81a Öffner 1. Ausgang
  • 81b Öffner 2. Ausgang
  • 82 Eingang Schließer
  • 82a Schließer 1. Ausgang
  • 82b Schließer 2. Ausgang
  • 83 Mehrstellungsschalter, Eingang
  • 83a Ausgang Stellung 1
  • 83b Ausgang Stellung 2

Relais 85 Spule, Wicklungsende (Minus oder Masse)

  • 86 Spule, Wicklungsanfang
  • 87 Kontakt, Eingang Öffner und Wechsler
  • 87a Kontakt, Ausgang Öffner und Wechsler
  • 88 Kontakt, Eingang Schließer
  • 88a Kontakt, Ausgang Schließer

Batterie, Zündschloss

  • 15 Zuleitung Batterie Plus über Schalter (Zündschloss)
  • 30 Batterie Plus
  • 31 Batterie Minus oder Fahrzeug-Masse
  • 31b Rückleitung an Batterie Minus oder Masse über Schalter
  • 50 Anlasser Steuerleitung

--Dietersiever 01:46, 5. Jul 2006 (CEST)